Mittwoch 24. April 2024
Predigten

Maria - Prototyp der Communio mit Gott

(aus der Predigt von Abt Columban, 8. Dezember 2009)

Liebe Schwestern und Brüder!

 

1. Das Hochfest Mariä Empfängnis war in den letzten Jahren mehrfach torpediert – primär aus ökonomischen Gründen. Wir haben uns – leider – schon daran gewöhnt.

Was uns aber noch viel mehr Sorgen bereiten müßte, das sind die inneren Schwierigkeiten, denen das Fest heute vielfach begegnet. Ich sehe da zwei große Bereiche, die den inneren Zugang zum Festgeheimnis erschweren: Es gibt zum einen Defizite im Verständnis dessen, was Erbsünde meint, und in Konsequenz dann auch Defizite im Verständnis von dem Begriff und der damit umschriebenen Wirklichkeit Erlösung.

Nur dann, wenn uns diese zwei Bereiche von innen her einigermaßen zugänglich sind, werden wir auch annähernd verstehen lernen, was damit gemeint sein könnte, wenn Gott Maria im Vorgriff aus dem Heilsdefekt heraushält und davor bewahrt.

 

2. Das, was wir gemeinhin als Erbsünde bezeichnen, ist eine Relationsstörung - eine Beziehungsstörung. Durch die Ursünde, die in ihrem Kern der Versuch des Menschen ist, sich Gott gegenüber in Autonomie zu begeben, wird das ganz Beziehungsnetz des Menschen des Menschen gestört – in einer vierfachen Weise: es kommt zu einer Störung in der Beziehung zu Gott, zum Mitmenschen, zu sich selbst und zur Schöpfung.

 

3. Erlösung meint: Ent-störung, Heilung des gesamten Beziehungsgeflechts des Menschen d.h. der Mensch wird durch Jesus Christus wieder in die von der Schöpfung ursprünglich angedachte heile Beziehung zu Gott gebracht, in die Möglichkeit versetzt, in heiler Beziehung mit Gott zu leben, in Gemeinschaft mit Gott zu leben, nicht in einer frechen und aufmüpfigen Auflehnung gegen Gott, sondern in einer super Beziehung.

 

4. Das heutige Fest Maria Empfängnis besagt demnach – auf den Punkt gebracht und etwas salopp formuliert: Maria lebt vom 1. Augenblick ihres Daseins an – also nicht erst ab ihrer Geburt – in einer super Beziehung mit Gott. Sie ist nicht gestört! Daß das so ist – dafür kann Maria nichts. Das ist pures Privileg. Sie ist nie in den Störungsbereich einbezogen. Sie ist in Person der Anfang der ungestörten Beziehung zu Gott. Sie ist deshalb störungsfrei, weil sie eine Sendung in sich trägt: Sie soll den tragen und bringen, der die Beziehung des Menschen mit Gott wieder normalisieren soll, der mit seinem Leben, Sterben und Auferstehen dazu beitragen wird, daß jeder Mensch in eine super Beziehung mit Gott finden kann, mit Gott in Gemeinschaft lebt, in communio.

Gott ist reinste Beziehung. Und Maria ist die Erste, die von Anfang an in ungetrübter reiner Weise mit Gott in Beziehung steht, die Beziehung in Gott mitlebt – das meint der heutige Festtag.

Alles an Maria hat in irgendeiner Form auch Bedeutung für uns und unser Leben: Ihr Gnadenprivileg verweist uns darauf, was auch als Hoffnung für uns angedacht ist: daß wir mit Gott in einer super Beziehung leben.

 

 1. Lesung: Gen 3,9-15.20 - 2. Lesung: Eph 1,3-12 - Evangelium: Lk 1,26-38

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