Samstag 20. April 2024
Predigten

"Ich bin das Brot des Lebens!"

(aus der Predigt von Prior P. Columban zum Altmannisonntag, 9. August 2009)

Meine lieben Schwestern und Brüder in Christus!

 

1. Auch am heutigen Sonntag begleitet uns im Evangelium - wie schon die letzten zwei Sonntage - die sogenannte eucharistische Brotrede Jesu von Kapharnaum.

Mich fasziniert an dieser bedeutsamen Rede, daß Jesus zwei wesentliche Dimensionen unseres Glaubens auf eine sehr anschauliche Weise zusammenbringt: Eucharistie und Auferstehung!

Dieser Aspekt sollte uns gerade dann bewußt bleiben, wenn wir bei der Eucharistiefeier die Kommunion empfangen. Jedes Mal, wenn ich den Leib Christi empfange, sagt Jesus still zu mir: "Ich bin das Brot des Lebens. Wenn du davon ißt, wirst du leben - in Ewigkeit."

 

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, warum das so ist? Warum ich in Ewigkeit leben darf, wenn ich IHN - das Brot des Lebens - empfange?

 

2. Wenn mir der Priester die Eucharistie reicht und dabei die Worte spricht: "Der Leib Christi" geht es um die für uns zentrale Wirklichkeit, daß es sich dabei um den realen Auferstehungsleib Christi handelt.

Vielleicht hilft uns hier etwas weiter, wenn wir von unserer Leib-erfahrung ausgehen, um zur eucharistischen Leib-erfahrung zu finden.

 

Wir leben unseren Leib tagtäglich in eine doppelte Richtung: wir leben ihn als Brücke und als Grenze.

 

Ich lebe den Leib als Brücke - dort, wo ich mich jemandem zuwende, jemanden umarme, ihm die Hand reiche, ein Lächeln schenke, Streicheleinheiten zukommen lasse, grüße, mit den Augen suche oder ganz Ohr bin für jemanden; der Leib als Brücke in der Partnerschaft - im Kuß, in der Intimität, beim Stillen des Kindes usw.

 

Ich lebe meinen Leib aber auch sehr häufig als Grenze - wo ich mich von jemand abwende, wo klar gemacht wird: hier stehe ich und sonst niemand; wo ich jemand die kalte Schulter zeige oder die Zunge, wo ich jemand den Vogel zeige oder vielleicht sogar den Mittelfinger, wo ich die Faust balle und zuschlage, wo ich mich gegen jemand stemme, mit Händen und Füßen abwehre usw.

 

3. Wir leben unseren Leib also in eine doppelte Richtung.

Anders ist es mit dem Auferstehungsleib: Da geht es nur in eine Richtung. Auferstehung heißt: Der Leib als Grenze hört auf. Er ist nur noch Brücke. Er ist communio und auf communio angelegt.

 

Der Leib Christi ist nur noch communio - er ist nur noch Brücke: zum dreifaltigen Gott, aber auch zum Mitmenschen - zur Dimension der Kirche und Welt.

 

Von dieser Sicht erhält die gesamte Rede Jesu über das Brot des Lebens eine Ausrichtung, die uns einen inneren Zugang ermöglicht zu seinem Wort: "Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot ißt, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich gebe, ist mein Fleisch, ich gebe es hin für das Leben der Welt." (Joh 6,51)

 

Auferstandensein heißt: kommunikabel sein; es bedeutet der Offene sein, der Sich-Verschenkende.

 

Die Eucharistie empfangen bedeutet demnach: mit Jesus Christus in Kommunion eintreten. Es bedeutet: durch ihn, mit ihm und von ihm her selbst auferstehungsfähig werden - fähig zur communio, die bleibt. Amen.

 

 1. Lesung: 1 Kön 19,4-8 - 2. Lesung: Eph 4,30 - 5,2 - Evangelium: Joh 6,41-51

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