Historischer Rückblick und derzeitiger Besitzstand des Forstbetriebes.
Der Forstbesitz südlich der Donau war schon Bestandteil des ältesten zusammenhängenden, in der Landtafel als "Gut Kloster Göttweig" eingetragenen Grundbesitzes, den das Stift bei seiner Gründung durch Bischof Altmann von Passau erhielt. Der Stiftungsbrief vom Jahre 1083 gibt eine Beschreibung der Grenzen und erwähnt einen Wald auf dem Berge, der vom Halterbach, dem Sendelbach und dem benachbarten Salzburgischen (heute Gut Walpersdorf), begrenzt ist.
Im Laufe der Jahrhunderte war der Besitzstand zahlreichen Veränderungen unterworfen und wurde durch Zukäufe, im Besonderen nördlich der Donau (Revier Ottenschlag), vergrößert.
Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts lag das Wirtschaftsziel fast ausschließlich in der Versorgung des Stiftes und seiner Betriebssparten Landwirtschaft, Weinbau, Kelleramt und Ziegelei. Außerdem wurde die örtliche Bevölkerung mit Brenn- sowie Nutzholz und Streu versorgt. Neben diesen wirtschaftlichen Zielsetzungen war der Betrieb auch jagdlich relevant.
Heute werden die forstlichen Erträge vor allem für die Erhaltung der Stiftsgebäude gebraucht. Der Betrieb umfasst ca. 5.300 Hektar, teilweise gut arrondiert, und gliedert sich in 2 Reviere. 4.800 Hektar sind Wirtschaftswald, 187 Hektar Auwald und ca. 300 Hektar Nebengründe. Das Revier Kleinwien liegt im östlichen Teil des Dunkelsteinerwaldes. Das Revier Ottenschlag im Waldviertel und am Jauerling.
Besonders stolz ist der Göttweiger Forstbetrieb auf seine Mammutbäume:
Zwei Kilometer vom Stift entfernt ragen 16 im Jahr 1880 als Samen eingelegte Exoten, Sequoiadendron giganteum, weit über den umliegenden Bestand einheimischer Baumarten hinaus. Dieses Zeichen klösterlichen Weitblicks und wissenschaftlicher Gesinnung findet auch im 21. Jahrhundert seine Fortsetzung: 68 schriftlich dokumentierte Versuchsflächen auf 53 Hektar zeugen davon.