Göttweiger Forstbetrieb
Der Stiftungsbrief vom Jahre 1083 gibt eine Beschreibung der Grenzen und erwähnt einen Wald auf dem Berge, der vom Halterbach, dem Sendelbach und dem benachbarten Salzburgischen (heute Gutsverwaltung Walpersdorf) begrenzt ist.
Im Lauf der Jahrhunderte war der Besitzstand zahlreichen Veränderungen unterworfen. Die Maxime in der Bewirtschaftung hat sich in 940 Jahren nicht geändert: in der Natur und mit der Natur zum Wohl des Klosters und zur Ehre Gottes. Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts stand die Versorgung des Stiftes und seiner Teilbetriebe Landwirtschaft, Weinbau und Ziegelei im Vordergrund. Außerdem bezog die örtliche Bevölkerung Nutz- und Brennholz sowie Streu aus dem Stiftswald.
Heute werden die forstlichen Erträge für die Instandhaltung der Baulichkeiten, insbesondere des Stiftsgebäudes, gebraucht. Der Betrieb umfasst gut 5.500 Hektar und gliedert sich in das Revier Kleinwien im Dunkelsteinerwald und in das Revier Ottenschlag im Waldviertel. Dazu kommen Streubesitz und die Verwertung von Jagd- und Fischereirechten.
Weithin bekannt ist der Göttweiger Forstbetrieb für seine Mammutbäume: Zwei Kilometer südlich des Stiftes bilden die 14 Exoten (Sequoiadendron giganteum) einen eindrucksvollen Bestand, der weit über die einheimischen Baumarten hinausragt. Darüber hinaus finden sich Versuchsflächen mit vielen Baumarten aus aller Welt. An ihnen lässt sich auch die Eignung für veränderte klimatische Verhältnisse in unseren Breiten studieren.
Seit Jahrhunderten wird der Göttweiger Wald so bewirtschaftet, dass die nachfolgenden Generationen davon leben können. Die Erträge von heute sind die Früchte der Arbeit unserer Vorfahren.
Sägerundholz, Industrieholz, Energie- und Brennholz
Was wir heute in den Wald investieren, davon werden die nächsten Generationen leben. Wir investieren in professionelle Infrastruktur, in vitale Mischbestände und in eine stabile natürliche Vielfalt.
Die Bewirtschaftung erfolgt kleinflächig und fördert je nach Standort die am besten geeigneten Baumarten: Fichte, Tanne, Weißkiefer, Lärche, Douglasie, Rotbuche, Eiche, Ahorn, Esche und viele andere Nadel- und Laubholzarten. Das alles funktioniert nur mit einem gut ausgebauten Netz an Forststraßen und Rückegassen. Dadurch werden nur 6% des Waldbodens befahren, während 94% unverdichtet bleiben.
Sorge bereiten die heißen und trockenen Wetterphasen, die selbst Baumarten wie die Eiche oder Buche in Bedrängnis bringen. Das macht die Auswahl der zu fördernden Baumarten schwierig. Mehr und mehr rät die forstliche Fachwelt zum Blick über den Horizont in Regionen, wo schon heute noch extremere Bedingungen herrschen als bei uns. Etwa in Südeuropa, im Kaukasus oder wo immer auf der Welt.
Das Sägerundholz ist das wichtigste forstliche Produkt und geht zum Großteil an regionale Sägewerke, das Industrieholz gelangt zur weiteren Verarbeitung in die Zellstoff- und Plattenindustrie.
Brennholz wird in Selbstwerbung am Stock oder als Energieholz lang ab Straße angeboten. Dieses Sortiment spielt eine essentielle Rolle bei der Kompensation fossiler CO2-Emmissionen.
Die gesamte Waldfläche des Benediktinerstiftes Göttweig ist PEFC zertifiziert. Mit dieser auf Langfristigkeit hin orientierten Bewirtschaftung unterstützen wir die gesamte Wertschöpfungskette Holz, die allein in Österreich 300.000 Familien ein Leben in Wohlstand sichert.
Weitere Informationen:
Revierleitung Kleinwien
(Revier südlich der Donau)
Avastraße 18, 3511 Kleinwien
Revierleitung Ottenschlag
(Revier nördlich der Donau)
Niederranna 1, 3622 Mühldorf
Auf der Gesamtjagdfläche von ca. 5.650 Hektar findet sich reichlich Wild: Reh- und Schwarzwild, Mufflon, Niederwild und Raubwild.
Jagd
Auf der Gesamtjagdfläche von ca. 5.650 Hektar finden sich zahlreiche Wildarten: Reh- und Schwarzwild, Mufflon, Niederwild und Raubwild. Die Jagdausübung erfolgt in Form von Abschussverträgen und in Eigenregie.
Fischerei
Fließgewässer
Unsere Fischereireviere erstrecken sich von Teilen der Großen Krems und der Donau über die Fladnitz bis zum Halbach im Voralpengebiet.
Teiche
Himmelteich und Weyrerteich liegen im Raum Ottenschlag.
Mehrere Grundwasserteiche befinden sich entlang der Donau.
Wunderschöne Landschaftsteiche sind auch im Dunkelsteinerwald.
Die Fließgewässer und Teiche werden langfristig verpachtet.
Anfragen
Weithin bekannt ist der Göttweiger Forstbetrieb für seine Mammutbäume: Zwei Kilometer südlich des Stiftes bilden die 14 Exoten (Sequoiadendron giganteum) einen eindrucksvollen Bestand, der weit über die einheimischen Baumarten hinausragt.
Weil der Göttweiger Wald seit Generationen naturnah bewirtschaftet wird, wurden zahlreiche Flächen als Europaschutzgebiete ausgewiesen. Darüber hinaus stehen spezielle Biotope unter Vertragsnaturschutz. Auf diesen Flächen werden vereinbarte Pflegemaßnahmen gegen Entgelt durchgeführt. Zumeist laufen diese Vereinbarungen über viele Jahrzehnte.
In besonders gelagerten Fällen stellt das Stift Flächen außer Nutzung, wenn diese z.B. als Ausgleichsmaßnahme für eine Rodung nachgewiesen werden müssen.
Mountainbiking, Wandern und Reiten
Das Forstgesetz 1975 brachte die Öffnung des Waldes. Seither ist das Betreten von Wald zu Erholungszwecken mit gewissen Einschränkungen frei. In diesen fast 50 Jahren hat sich viel verändert.
Viele wollen im Wald nicht nur gehen, sondern auch fahren, etwa mit jeder Art von Fahrrädern.
Dies bedarf der Erlaubnis des Grundeigentümers. Das Benediktinerstift Göttweig hat sich diesen Wünschen nicht verschlossen und erlaubt auf definierten und klar gekennzeichneten Forststraßen und eigens dafür errichteten Trails das Befahren.
Durch Göttweigs Wälder führen zahlreiche Wanderwege, die von örtlichen Vereinen oder Kommunen gesichert, instandgehalten und beschildert werden. Entsprechende Vereinbarungen regeln dies wie auch die Haftung bei Unfällen.
Reitsport wird unter gewissen Bedingungen und nur nach vertraglicher Vereinbarung entgeltlich erlaubt. Ebenso das Anlegen von Langlaufloipen.